08Januar
2018

Das Leben in einer Blase - Caracas

“Nein, auf keinen Fall reisen wir nach Caracas. Viel zu gefährlich! Ne, ganz sicher nicht. Wirklich Mama, das machen wir nicht. Auch alle Venezolaner haben uns davon abgeraten.” Aussage von mir getätigt tongue-out, nachdem ich meiner Familie offenbart hatte, dass wir uns gerade in Venezuela befinden.

6. Januar 2018. Ankunft gegen 4 Uhr nachts in Caracas. Wir müssen mitten auf der Straße vor dem Terminal aussteigen, um uns herum sehr dunkle Gestalten. Haben einfach mega den Schiss und wollen ins Terminal reingehen – verschlossen. Super! Ich erkundige mich am Nebeneingang, ob sie uns dort reinlassen, nur gegen eine “Spende”. Ich glaub es hackt ey, ohne mich yell! Ich werde dieses korrupte System garantiert nicht unterstützen. Wir sprechen also eine Familie an, die ebenfalls vor den verschlossenen Türen wartet und unterhalten uns. Gegen 5 Uhr wird die Tür endlich aufgesperrt und drinnen fühlen uns etwas sicherer. Gegen halb sechs rufen wir bei unserem Bekannten Juan Andrés an, dass er uns nun abholen kann. Er gibt mir am Telefon noch recht komische Anweisungen, von wegen wir müssen rauskommen, da es zu gefährlich ist das Auto zu verlassen und alles ganz schnell. Wir dachten uns nur, wir sind schon seit 4 Uhr hier und es ist alles ok wink. Als wir im sicheren Auto sitzen, erzählen uns die drei Jungs, dass sie soeben das erst Mal in ihrem Leben an diesem Terminal waren bzw. überhaupt in dieser Gegend. Sabrina und ich schauen uns etwas unglaubwürdig an und müssen laut loslachen. Wo sind wir hier gelandet?

Ausblick vom WohnzimmerUnser Zimmer

Wo wir gelandet sind merken wir gleich beim Frühstück (das erste Mal, dass wir es in einem Restaurant einnehmen, sonst kochen wir immer selbst). Es gibt leckeren Kaffee und ein riesiges Arepa. Selbstverständlich wurden wir eingeladen. Als wir danach in die Wohnung von Juan Andrés und seinen Eltern kommen, verschlägt es uns fast die Sprache. Eine super schicke Wohnung, wir haben unser eigenes Zimmer mit Privatbad und aus dem Fenster des Wohnzimmers erblickt man die Hügel von Caracas und den Pool. MEGAFETT, Sabrina und ich grinsen uns nur noch an cool. Juan Andres und ein paar seiner Kumpels haben wir ebenfalls auf der Tour zum Roraima kennengelernt (Genau, wir bereisen das Land mit Hilfe der Leute, die wir bei dieser Tour kennen gelernt haben Top! laughing). Wie sie ihr Geld verdienten, haben sie uns damals schon erklärt und nun sehen wir es auch persönlich. Fast alle sind im Bitcoin- bzw. Kryptowährungsgeschäft tätig. Einer der Jungs hat allen Ernstes ca. 100 Bitcoin-Miningmaschinen in Caracas stehen. Die gehören zwar nicht alle ihm, aber er verwaltet sie sozusagen. In Venezuela lohnt sich dieses Mining wirklich, da die Stromkosten ja so gering sind bzw. sie fast vollständig vom Staat übernommen werden. Mittlerweile arbeiten viele Menschen in Venezuela in diesem Business, weil wenn du in Dollar bzw. Kryptowährungen verdienst und du auf diese Art und Weise ein sehr gechilltes Leben hier führen kannst. Eine gute Übung, weil Maduro demnächst den “Petro” einführen will, die erste staatliche Kryptowährung. Ich bin da nicht so ganz durchgestiegen, nicht mein Ding, aber Sabrina, die Wirtschaft studiert hat, war kurz davor in eine Mining-Maschine zu investieren.

Fiesta en CaracasBitcoin-Geschäfte

In dieser Woche, die wir mit Juan Andres verbracht haben, lebten wir in einer Blase. In der Blase der Oberschicht von Caracas, dem krassen Gegenteil von dem was wir bisher kennengelernt hatten auf unserer Reise im Land. Wir schliefen tagsüber und lebten nachts. Waren aufgedressed (in Kleidern der Mutter) mit den Jungs im Nachtleben von Caracas unterwegs gewesen: Roof-Top-Bars und Diskos. Es war wie in einem Film, wir fühlten uns wie Prinzessinnen. Es gab genügend Essen, Pool, Sauna, Netflix und Rum. Ich begreife es jetzt immer noch nicht… Irgendwie war das etwas krank, diese Gegensätze machten einen fertig. Man fühlte sich nicht wirklich in der Realität. Wir chillten aus hauptsächlich und waren mit dem Auto in den sicheren Gegenden unterwegs. Dennoch wollten wir natürlich das Zentrum kennen lernen, wenn wir schon da sind.

Zentrum vom CaracasDie HeimatPalacio Legislativo

Oh man, hatten die einen Schiss, wir mussten sie quasi überreden mit uns einen kleinen Ausflug zu machen. Das war so witzig mit denen, unglaublich laughing. Haben erst ein bisschen Sightseeing im Auto gemacht, weil die echt Angst hatten auszusteigen. Mittlerweile hatten wir verstanden, dass sie leicht übertrieben, einfach weil sie die Gegenden nicht kannten. Als wir zum Plaza Bolivar gelaufen sind, haben sie sich etwas beruhigt, da sie gemerkt hatten, dass die Leute sehr gechillt drauf sind. In den Straßen wurde Musik gespielt und getanzt. Es gab ein “Leben” in der Innenstadt und nicht Leute die einen an jeder Ecke überfallen wollten. Wir sind zum Mausoleum von Simón Bolívar gelaufen (Halfpipe-ähnliches Monument), das leider schon geschlossen war. Immerhin haben die Jungs es dank uns zum ersten Mal in ihrem Leben live von außen gesehen! Oh man … wo leben die eigentlich? Nach der Zentrumtour haben wir noch das Viertel “El Hatillo” besucht und einen Sportclub, in dem die Familie Mitglied ist.

MetroManifestación chavistaPlaza BolívarGeburtshaus von Simón Bolívar

Da wir neben Juan Andres auch noch ein paar Tage mit einem Kumpel von einem italienischen Freund von Sabrina verbracht haben, sind wir auch noch ein zweites Mal in die Innenstadt und zwar mit der Metro. Sehr coole Aktion. Unter der Woche war sehr viel mehr los und ich konnte ohne Aufsehen ein paar klasse Fotos schießen. Sogar eine Demo sahen wir, natürlich pro Regierung. Da der Kumpel nicht so ein Nachtgänger war, haben wir es auch schlussendlich geschafft den “Ávila” zu besuchen. Das ist der Nationalpark, der in unmittelbarer Nähe zur Hauptstadt beginnt. Einmal ging es mit dem Auto nach oben, die Aussicht genießen, auch nachts. Ein anderes Mal sind wir bei “Sabas Nieves” ein Stück hoch gewandert. Man hat wirklich eine tolle Aussicht auf die Stadt und die vielen Wanderwege machen einem Lust auf längere Touren.

Parque Nacional El ÁvilaBlick auf CaracasWanderung im Park

Mit Juan Andres haben wir auch den Badeort der Caraqueños kennengelernt. Ein paar Tage ging es an die Küste “La Guaira” und dort natürlich in ein Privatresort “Puerto Azul”, in dem die Eltern ebenfalls Mitglied sind. Die drei Gebäude im Club hießen wie die drei Schiffe mit denen Kolumbus die “Neue Welt” entdeckte: Santa María, La Niña und La Pinta. Vom unserem Zimmer im obersten Stockwerk hatte man einen fantastischen Ausblick und da einer der Kumpel DJ war, ging die Party auch gleich los mit den mitgebrachten Boxen. Das Resort war riesig und die Pools echt super. Es gab sogar ein 50m-Becken zum Schwimmen, für mich optimal wink.

Zimmer mi DJ ;-)Blick vom Zimmer50m - BeckenCosta venezolana

Die Küste liegt geografisch gesehen auf der anderen Seite des Parks “El Ávila”, dieser trennt die Hauptstadt vom Meereszugang. Auf den Gipfel der Bergkette hat man bei gutem Wetter die Aussicht auf beide Seiten, also auf die Hauptstadt Caracas und die Karibikküste. Vom Strand aus hatte man also einen fantastischen Ausblick auf die Hügel hinter dem Meer. Mit Bier, Rum und guter Musik verbrachten wir drei Tage und drei Nächte in dem Club oder in der “Blase” von der ich anfangs sprach.

Die Crew =)CervezaSabrina y yo

Zum Schluss noch ein paar kulinarische Worte. Aufgrund der Situation ist es nicht ganz so leicht die typischen Gerichte in ihren Originalrezepten kennen zu lernen, da man manche Zutaten nicht mehr bekommt. Dennoch habe ich versucht durch Fragen an die wichtigsten Infos zu kommen. Einige Gerichte konnten wir trotzdem probieren und es gibt Fotos smile. Zum einen die berühmten “Arepas venezolanas”, die meine Favoriten gegenüber den kolumbianischen sind. Sie werden traditionell auf dem “Budare” gegrillt, das ist eine Eisenplatte, die man auf den Gasherd positioniert. Die Füllungen sind super lecker! Empfehlenswert “Reina Pepiada” (Hühnchen, Avocado, Mayo, Koriander), “Ensalada de Atún” (Tomate, Zwiebeln, Thunfisch) oder “Pabellón” (Bohnen, Fleisch, frittierte Bananen). Das Gericht mit demselben Namen “Pabellón criollo” ist auch gleichzeitig das Nationalgericht von Venezuela. Neben den schwarzen Bohnen, dem “zerfransten” Fleisch und der “Tajada” (frittierte Kochbanane) enthält der Teller noch Reis. Sabrinas Lieblingsgericht ist die “Cachapa”. Ein süßer Pfannkuchen, der statt mit Weizenmehl mit jungem Mais hergestellt wird. Gefüllt wird er mit “Queso de mano” (Dt. Handkäse), einem kurz gereiften Käse. Köstlich!

Arepas rellenasArepa con PabellónBudare

Vivir en una burbuja – Caracas

“No, en ningún caso viajaremos a Caracas. Demasiado peligroso! Seguro, que no. Realmente Mamá, no hacemos eso. Además todos los venezolanos nos recomendaron no ir.” Me estaba expresando, cuando hablé con mi familia y dije que estamos de momento en Venezuela.

6 de enero del año 2018 a las 4 de la madrugada en Caracas. Tenemos que bajar del bus en el medio de la calle delante del Terminal, alrededor unas figuras oscuras. Ambas tenemos mucho miedo y queremos entrar de una al terminal – está cerrado. Super! Pregunto en la entrada lateral, si no dejan entrar solo con una “colaboración”. Sin mí ayuda, yo no voy a suportar ese sistema corrupto. Nos toca esperar afuera delante de las puertas cerradas con una familia charlando. Por fin a las 5 de la madrugada se abrieron las puertas y nos sentimos un poco más seguras. Una media hora después llamamos a nuestro conocido Juan Andrés que nos puede recoger ahora. La llamada terminó con unas instrucciones un poco raras, como tenemos que ir afuera, porque él no puede salir del auto y todo muy rápido. Pensábamos solo que ya estamos a las 4 acá y todo bien wink. Cuando nos sentamos en el auto de él con sus dos amigos, nos contaron que estuvieron de momento la primera vez en su vida en ese terminal o generalmente en ese barrio. Sabrina y yo nos miramos y tuvimos que reír. A donde fuimos a parar?

Donde paramos notamos de una en el desayuno (la primera vez que comimos eso afuera en un restaurante, normalmente siempre cocinamos). Hubo café rico y una arepa grandota. Por supuesto nos invitaron. Cuando entramos en el departamento de Juan Andrés y sus padres nos quedamos sin palabras. Un apartamento re lindo, tenemos nuestra propia habitación con baño y desde la sala común se ven los cerros de Caracas y la piscina. Sabrina y yo nos miramos otra vez con una sonrisa permanente cool. Juan Andrés y sus amigos también los habíamos conocido al trekking del Roraima (exactamente, nosotras estamos viajando a través de Venezuela con las contactos de esa caminata. Perfecto! laughing) Ya sabíamos cómo ellos ganan su plata, porque nos contaron en el Roriama. Ahora vemos personalmente. Casi todos hacen negocios con Bitcoin o criptomonedas. Uno de los chamos tiene 100 máquinas de minar, no todas son suyas pero él es el administrador. En Venezuela ese negocio vale la pena porque la electricidad cuesta casi nada porque es pagado por el gobierno. Mucha gente está en eso porque ganan en dólares o criptomonedas y de esas vives bien. Un buen ejercicio para el pueblo venezolano porque no falta mucho hasta que Maduro quiera poner el “Petro”, la primera criptomoneda estatal, a la venta. No entendí cómo funciona el sistema en general, pero Sabrina que estudió economía, estaba a punto a comprar una máquina de minar.

En esa semana con Juan Andrés vivimos en una burbuja. Una burbuja de sifrinos de la clase alta en Caracas, lo opuesto a lo que vimos antes. Dormimos de día y vivimos en la noche. Vestidos con la ropa de su mamá descubrimos la vida nocturna de Caracas: Roof-Top-Bars y varias discotecas. Nos sentimos como en una película de princesas. Había suficiente comida además piscina, sauna, netflix y ron. Todavía no puedo imaginar todo realmente. En alemán decimos que fue “enfermo” y los contrarios tan absurdos y lejos de la realidad. Nos relajamos mucho tiempo en la casa y estuvimos casi siempre en barrios seguros. Sin embargo quisiéramos conocer el centro.

Fue tan chistoso porque los chamos tuvieron un poco de miedo ir por allá tongue-out. Tuvimos que convencer los chicos que nos acompañan. De primero dimos vueltas en el auto, porque no querían bajar. Ya hemos entendido que ellos exageran un poco, porque no conocían el centro. Cuando vimos al final caminando hacia el Plaza Bolívar les relajaban porque vieron que la gente es muy tranquila y nadie quiere robarte. Había realmente vida en las calles y la gente tocaba música y bailaban. Caminamos hacia el “Mausoleo del Libertador” (se ve como una rampa gigante) pero lamentablemente estaba cerrada. Pues, al menos hemos visto y para los chicos también fue la primera vez en su vida! Dios mio … en cual mundo viven? Finalmente pasamos por un barrio lindo que se llama “El Hatillo” y por un club deportivo donde los padres de Juan Andrés son miembros.

A parte también unos días estuvimos con un amigo de un amigo italiano de Sabrina en Caracas. Así pudimos ir otra vez al centro un poco más relajado y muy chévere fuimos con el metro. Durante la semana había mucha gente y pude sacar muchas fotos únicas de la propaganda. Vimos una manifestación pero claro del gobierno. El amigo de Sabrina no vivía en las noches y por fin pudimos conocer el “Ávila”, el parque nacional famoso que queda cerca. Una vez fuimos en auto a disfrutar la vista también en la noche. Otra vez caminamos una parte donde “Sabas Nieves”. Tienes una vista hermosa sobre la capital y los senderos te hacen dar ganas de descubrir más.

Mientras estuvimos con Juan Andrés hicimos una pequeña excursión hacia la costa de los caraqueños, “La Guaira” y allá fuimos a un club privado “Puerto Azul” donde su familia también es socia. Los tres edificios se llamaban como los tres barcos de Cristóbal Colón con los cuales él descubrió el “Nuevo Mundo”: Santa María, La Niña y La Pinta. De nuestra habitación en el último piso tuvimos un vista re linda y uno de sus amigos es DJ, así empezó otra vez la fiesta. El club es enorme y las piscinas chéveres. Había una con 50m para nadar, para mi perfecto para entrenar wink. Geográficamente el Parque Nacional El Ávila separa la capital de la costa. En las cimas de las montañas ves con un buen clima a ambos lados, el mar con la costa y la ciudad Caracas. De la playa también tuvimos una vista hermosa hacia los montes del parque nacional. Con cerveza, ron y buena música pasamos tres días y noches en nuestra propia burbuja, de la cual hablé antes.

Al final unas palabras culinarias. A causa de la situación no es tan fácil probar todos los platos típicos con sus recetas originales, porque algunos ingredientes ya no hay. Igualmente pregunté siempre como se preparan para tener información. Bueno, algunos platos también pudimos probar y hay fotos. Lo más famoso son las “Arepas venezolanas” y la verdad me gustan más que las colombianas. Se asan tradicionalmente en un “Budare” que es una plancha de hierro plano que pones en una estufa de gas. Los rellenos son deliciosos! Les recomiendo: “Reina Pepiada” (pollo, aguacate, mayonesa, cilantro), “Ensalada de Atún” (tomate, cebolla, atún) o “Pabellón” (caraotas, carne mechada, tajada). El plato nacional de Venezuela también se llama “Pabellón criollo”. Lleva las caraotas negras, la carne guisada mechada, la tajada (plátano frito) y arroz. El plato favorito de Sabrina fue la “Cachapa”. Es como una arepa dulce o un panqueque. En vez de harina de trigo lleva masa de choclo tierno y está relleno con “Queso de mano” (queso fresco) o cuajada. Riquísimo!