17Dezember
2017

Kein Benzin! - In Venezuela?!?!?

Unser nächstes Abenteuer hieß: der venezolanische Dschungel. Nachdem wir in Ciudad Bolívar vier Stunden auf unseren Bus gewartet hatten ging es endlich los auf die knapp 15-stündige nächtliche Busfahrt mit Reggaeton Musik auf voller Lautstärke und Kampfhähnen, die uns früh um 4 Uhr aufweckten. Die Reise verlief schneller als gedacht vielleicht aufgrund der sehr wenigen Polizeikontrollen. Mittags kamen wir dann also in Puerto Ayacucho an, der Landeshauptstadt des “Estado Amazonas”. Dort erwartete uns am Terminal Niklas, der Deutsche aus Santa Elena, Alberto, ein Spanier und Jesús aus Caracas. Ja, und mit was erwarteten sie uns??? Mit einem saugeilen alten VW Van! Ich einfach nur mega happy – Roadtrip in Venezuela cool.

Roadtrip =DIch am Steuer =)

Der Van gehörte dem Caraqueño Jesús und damit ging es dann zur “Comunidad Alto de Carinagua”, zur einer indigenen Gemeinschaft, bei dir wir übernächtigten. Die Piaroa sind ein Stamm von einheimischen Dschungelbewohnern, die in einfachen Verhältnissen leben. Die Gemeinschaft bei der wir aufgenommen wurden, lebte etwas außerhalb der Stadt in einfachen Häusern erbaut von Chávez. Rufino und seine Familie hießen uns herzlich willkommen und die ganzen Kinder wollten mit uns spielen. Die Piaroa sprechen eine mittlerweile fast ausgestorbene Sprache “Huottüja”, die jüngsten Kinder waren dem spanischen noch nicht mächtig, weshalb wir uns nur mit den älteren unterhalten konnten. Alle aber werden super nett und stellten viele Fragen. Meine blauen Augen waren der Hingucker, ich fühlte mich leicht komisch.

Wir mit dem Schamanen und den KindernLa ChuruataEl abrazador y yo ;-)Frauenpower

Geschlafen haben wir in einer “Churuata” einer Gemeinschaftshütte in Hängematten mit dem Stammesführer. Eine sehr interessante Erfahrung. Die Piaroa leben hauptsächlich von der Produktion von Maniok bzw. dem daraus hergestellten Mehl. Wenn ich das richtig notiert habe, dann wird die rohe Maniokwurzel geschält, gerieben und in einer speziell hergestellten Vorrichtung (Sebucán oder Tipiti) gepresst, da der rohe Saft giftig ist und die schwer verdaulichen Inhaltsstoffe so ausgeschwemmt werden. Der feuchte halb fermentierte Brei wird dann gesiebt und schlussendlich über dem Feuer geröstet. Das Mehl kann man dann zur Herstellung von Casabe verwenden, einer kreisrunden Manioktorte, einfach roh essen oder dem Müsli beimischen. Auch der Saft wird gekocht und zu "Tucupi" weiterverarbeitet, einer würzenden Sauce. 

Auspressen des Maniokbreies im Sebucán/TipitiVaina del Yopo

Eine weitere Einnahmequelle sind Kunsthandwerke und der Verkauf einer “Medizin” namens “Yopo”. Wer das googelt wird auf eine Hülsenfrucht stoßen, aus der man eine psychoaktive Droge gewinnt. Einen konkreten Tagesablauf in der Coumnidad habe ich nicht erkennen können. Fließend Wasser gab es nicht, weswegen wir uns wieder (wie schon auf dem Roraima) im Fluss gewaschen haben. Insgesamt knapp 15 Tage ohne Bad, das muss man mal erlebt haben wink.  Wir haben immer im Van gekocht, einmal sogar Piranha und selbst gefangene Flussgarnelen. Aus der einen bzw. maximal zwei geplanten Nächten wurde schließlich eine Woche wider Willen. Warum? Das erkläre ich euch nun.

En la selvaNiña

Unser zweiter geplanter Abenteuertrip sollte zu einem weiteren Tepuy gehen und zwar zum “Tepui Autana”, mitten im Dschungel, nur erreichbar mit einem Boot. Dieser Tafelberg wird auch “Árbol de la vida” (dt. Baum des Lebens) genannt und es umranken ihn zahlreiche Mythen. Niklas hat währenddem wir auf dem Roraima waren mit einem Guide namens Titu, aus Puerto Ayacucho, diese Tour für uns und den Spanier geplant. Wie sich bei unserer Ankunft heraus stellte, hatte der Guide zwar schon einen Teil der Lebensmittel bekommen, aber keinen einzigen Tropfen Benzin für sein Boot, das uns zum Tepuy bringen sollte. Jesús und Niklas haben dann knapp zwei Tage versucht auf legalem und illegalem Weg an die benötigten 270 l Benzin zu kommen. Aber nix – Null Chance frown.

Ihr fragt euch jetzt mit Sicherheit: Kein Benzin in Venezuela, in dem ölreichsten Land der Welt, wie kann das sein?? Ein Versuch der Erklärung: Wie ihr alle wisst, ist die Situation im Land kritisch und jeder versucht hier zu überleben, egal mit welchem Methoden. In der Woche in der wir in Puerto Ayacucho waren, schwankte 1$ zwischen 108.000 und 124.000 Bs. Das Benzin in Venezuela kostet pro Liter 6 Bs. (gibt auch welches mit minderer Qualität das nur 1 Bs. kostet) demnach 0,055$ bzw. 0,048$. Im Endeffekt also NICHTS! Was macht also ein ums Überleben kämpfender Venezolaner? Er tankt sein Auto voll, bezahlt mit einem Schein der theoretisch nichts wert ist, fährt an die kolumbianische Grenze und schmuggelt das Benzin mit Hilfe von kriminellen Banden ins Nachbarland und kriegt dafür zumindest ein paar Kröten mehr (bei einem 40 l Tank bezahlt man 240 Bs und verkauft es dann für ca. 10.000 Bs./pro Liter weiter. Ein Gewinn von ca. 350.000 Bs = 2,8$). Der Venezolaner nutzt seinen eigenen Staat mit illegalen Methoden aus. Aber laut Maduro ist alles in bester Ordnung und den Menschen geht es blendend … Das ist traurig, aber die Wahrheit. Überall in Grenznähe konnten wir dasselbe beobachten, kilometerlange Schlangen vor den Tankstellen. Die Polizei, die dort das Sagen hat, weiß auch ganz genau, dass die Menschen das Benzin schmuggeln, aber was will sie machen? Alle Autofahrer verhaften, geht ja schlecht. Es werden also eine Art Tankmarken ausgegeben und jeder kann ca. zweimal die Woche tanken fahren. Und genau diese zwei Tankfüllungen werden dann weiterverkauft. Willkommen in Venezuela, sag ich dazu.

Wir brauchten also 270 l und kein Polizist wird dir so viel Benzin verkaufen für einen Touristenausflug. Der denkt sich eher diese Touristen haben sich mit Einheimischen zusammengetan und wollten auf diese Art und Weise noch mehr Benzin über die Grenze schmuggeln. No Way! Unser heiß ersehnter Ausflug zerplatzte. Im Nachhinein haben wir die Situation in Venezuela vielleicht etwas überschätzt. Aber gut, aus seinen Fehlern lernt man smile. Leider gehörte Niklas zu der Art von Deutschen, die nicht Tacheles reden können und der restliche Aufenthalt wurde aufgrund der Diskussionen über die Rückzahlung des Geldes eine nervenaufreibende Tortur yell. Ich glaube in dieser Woche wollte ich das erste Mal während meiner Reise hier einfach nur nach Hause. Die Tour war einzig großer Reinfall und man könnte sagen “ein Horrortrip im doch schönen venezolanischen Dschungel”. Wir wollten dieses Land kennen lernen und jetzt kriegen wir es Breitseite. Selber schuld tongue-out!

Puerto AyacuchoRío OrinocoCerro La Tortuga

Nachdem klar war, dass die Tour nie starten wird, haben wir immerhin ein klein wenig Sightseeing in Puerto Ayacucho betrieben und sind zum “Tobogán de la Selva” gefahren und haben dort einen Nachmittag lang an der Wasserscheide die Sonne genossen. Schon während unseren Aufenthalts habe ich Jesús angeboten mal das Steuer zu übernehmen, wenn er mal eine Pause braucht. Das klappte super und da die Jungs uns im Van mit zurück nach Ciudad Guyana nahmen, bekam ich auch noch meinen erwünschten Roadtrip. Mit durchschnittlich 60 km/h haben wir an einen kompletten Tag die 780 km zurückgelegt. Es ging an einigen Steppenbränden vorbei und ein paar der Schlaglöcher waren wirklich lebensgefährlich. Kurz vor dem Ziel blieb der Bus auch noch liegen, doch Jesús konnte den Fehler zum Glück schnell beheben. So kamen wir, wie geplant kurz vor Weihnachten, am 21.12 gegen 11 Uhr nachts endlich an unserem Ziel an.

Manejar

No hay gasolina! – En Venezuela?!?!?

Nuestra próxima aventura fue en la selva venezolana. En Ciudad Bolívar esperamos cuatro horas a nuestro bus que nos llevaba hacia el sur. Aprox. 15 horas necesitamos, las cuales fueron llenas de música estilo reggaetón, hasta que llegamos a Puerto Ayacucho la capital del Estado Amazonas. Pensábamos que necesitamos más tiempo a causa de los controles policiales pero no fue tan malo. En el terminal nos esperaban Niklas, el alemán de Santa Elena, Alberto, un español y Jesús de Caracas. Y lo mejor, ellos nos esperaban con una vieja camioneta de VW. Estuve muy alegre – Un “Roadtrip” en Venezuela cool.

La camioneta fue del caraqueño Jesús y todos juntos fuimos a la “Comunidad Alto de Carinagua” en la cual dormimos. En esa comunidad viven los indígenas de Piaroa que conocían a Niklas y Jesús. Ellos viven muy sencillo en casas que fueron construidas del gobierno de Chávez. El jefe y chamán Rufino y su familia nos hicieron una bienvenida linda y los niños querían jugar con nosotros. Los Piaroas hablan su propio idioma “Huottüja” que es casi extinto. Los niños menores todavía no hablaban español, por eso pudimos solo hablar con los mayores. Todos fueron muy amables y preguntaron muchas cosas. Muchos me miraron en mis ojos azules que probablemente no han visto muchas veces.

Dormimos con el jefe de la comunidad en hamacas en una “Churuata” que es una vivienda común de los indígenas. Una experiencia única. Los Piaroas viven del cultivo de yuca o mejor dicho de la harina producida de la yuca. Para producir la harina se pelan, rallan y exprimen la yuca en un "sebucán/tipiti" porque el líquido es venenoso. Esa masa húmeda y medio fermentada se cuela y tuesta sobre el fuego. La harina se puede usar para la preparación de casabe, una torta redonda, se puede comer cruda o mezclar con los cereales. El jugo también se utiliza para producir "Tucupi" que es un condimento picante. 

Otra fuente de ingresos son artesanías o la venta de su “medicina” con el nombre “Yopo”. Quien busca esa palabra en Google va a encontrar una vaina de un árbol de la cual se produce una droga alucinógena. No he visto realmente un transcurso común del día. No había agua corriente por eso nos tocaba ducharnos otra vez en un río (como al Tepui Roraima). En total estuvimos 15 días sin ducha normal una experiencia extraordinaria smile. Cocinamos siempre en la camioneta. Una vez comimos piraña además camarones del río capturados por nosotras. El plan fue estar un máximo de dos noches en la comunidad. Al final estuvimos una semana entera. Porque? Eso voy a explicar ahora.

El segundo viaje de aventura debería irse a otro tepuy el cual se llama “Tepui Autana”. Ese monte está adentro en la selva y solo tiene acceso en bote. Otro nombre del tepuy es “Árbol de la vida” y hay varias leyendas sobre su gestación. Niklas organizó, mientras nosotras estuvimos en el Roraima, con el guía Titu de Puerto Ayacucho ese tour. Cuando llegamos ese guía tenía ya algunos alimentos pero ninguna gota de gasolina para su bote que nos tenía que llevar hacia la selva. Jesús y Niklas probaron dos días enteros, legal e ilegalmente, a conseguir los aprox. 270 litros de gasolina que necesitamos. Pero nada – ningún chance frown.

Ustedes se preguntarán seguramente: No hay gasolina en Venezuela, el país más rico de petróleo del mundo, como puede ser?? Un intento de explicación: Como ustedes saben la situación en el país no es fácil y cada uno lucha para sobrevivir, igual si los métodos sean legal o ilegal. En la semana en la cual estuvimos en la selva 1$ estaba entre 108.000 y 124.000 Bs. Un litro de gasolina cuesta 6 Bs. (hay también uno de menos calidad que cuesta solo 1 Bs.) calculado en dólares serían 0,055$/0,048$. La verdad: cuesta NADA! Entonces que hace el venezolano que quiere sobrevivir? Él llena su tanque, paga con un billete que vale nada, maneja a la frontera con Colombia y vende su gasolina a bandas criminales que organizan el contrabando hacia el país vecino. Si un tanque son 40 l él paga con solo 240 Bs. y vende para 10.000 Bs./el litro. Así gana más o menos 350.000 Bs. que son 2,8$. Mejor que nada! Él venezolano aprovecha ilegalmente, con razón, la materia prima de su país. Pero si escuchas que Maduro dice, todo está bien y la gente están felices y tranquilos … Es triste, pero lamentablemente la verdad. Cuando estuvimos cerca de las frontera siempre hemos visto lo mismo, colas inmensamente largas hacia las gasolineras. Allá la policía regula todo y ellos saben por supuesto que toda la gente están contrabandiando el petróleo pero que puede hacer? Da preso a toda la gente con auto? Imposible. Ellos creaban un sistema con marcas para echar gasolina. Cada persona puede ir dos veces en la semana a la gasolinera y llenar su tanque. Y exactamente esos llenados todos se llevan hacia Colombia. Bienvenida a Venezuela, digo yo!

Ningún policía nos va vender 270 litros de petróleo para una excursión turística. Probablemente piensa que trabajamos con la gente local para hacer contrabando. De ninguna manera! Nuestra excursión fue a la mierda. Ahora pensando sobre todo, puede ser que sobrevaloramos la situación en ese país. Pues, de tus errores aprendes wink. Lamentablemente Niklas fue uno de esos alemanes que no pueden hablar concreto yell. Por eso la situación se volvió un poco feo a causa que siguieron muchas discusiones como él nos va a pagar la plata de vuelta. Lo juro que en esa semana me pasó la primera vez en mi viaje que quería ir a mi casa. Todo fue un fracaso y puedo resumir “un viaje de horror en la linda selva venezolana”. Nosotras queríamos conocer ese país y ahora nos vuelve medio locas. Nuestra propia culpa tongue-out!

Al punto cuando sabíamos que el tour nunca va a empezar al menos visitamos algunos lugares en Puerto Ayacucho y alrededor. Fuimos al “Tobogán de la Selva” y pasamos una tarde bañándonos y tomando el sol. Entre nuestra estadía en la selva ofrecí a Jesús si él quiere tener una pausa de manejar yo también puedo. Mis primeras experiencias con la camioneta estuvieron bien y cuando volvimos con los chicos a Ciudad Guyana manejé la mitad de los 780 km que recorrimos en solo un día. Pasamos algunos incendios forestales y unos baches re grandes. Un milagro que no pasó nada. En el último peaje la camioneta no se enciendo otra vez, pero Jesús arregló el defecto rápido. Así llegamos unos días antes de navidad a las once de la noche a nuestro destino.