30November
2017

Die Einreise nach VENEZUELA - Der Wahnsinn beginnt!

Venezuela, ein Land seit Jahren in der Krise - Zahlreiche Tote vor einigen Monaten - Eine Inflation 2017 von über 2000% - Teilweise hungernde Bevölkerung - Fast keine Medikamente UND dennoch das Land mit den weltweit größten Ölreserven.

Muss bzw. Kann man das verstehen?!? Diesen und weiteren Fragen wollten Sabrina und ich auf den Grund gehen und das fast unmögliche versuchen - in diesem Land zu reisen. Das klingt verrückt? Das ist verrückt.

26 November des Jahres 2017

13:00 Ankunft Grenzübergang Brasilien-Venezuela

Ehrlich gesagt hatten wir uns die Situation an der Grenze schlimmer und chaotischer vorgestellt. Es waren zwar viele Menschen zu sehen, dennoch war es übersichtlich. Nach mehrmaligem Nachfragen hatten wir die richtige Warteschlange gefunden, wobei es schlussendlich nur eine gab. Normalerweise existiert ein Schalter für die Einreise und einer für die Ausreise. Wir wollten in diesem Fall erstmal aus Brasilien ausreisen währenddessen die ganzen Venezolaner ja nach Brasilien einreisen wollen. Unser Pech, da wir nun hinter hunderten von Ausreisenden anstanden. Noch hatten wir Zeit, also fingen wir an uns zu unterhalten und etwas zu Mittag essen.

Die ersten Gespräche waren sehr interessant und vor allem witzig, da die meisten uns versuchten das derzeit chaotische Währungssystem zu erklären. Daneben haben wir uns selbstverständlich über die Situation aufklären und uns Tipps zum Reisen geben lassen. Nach drei Stunden tat sich endlich etwas. Jemand rief nach Ausreisenden und Sabrina und ich waren zur Stelle und kamen unserem Ausreisestempel näher. Anscheinend gab doch etwas wie eine Organisation und plötzlich existierte eine Warteschlange zum Ausreisen. In dieser warteten wir noch ca. eine Stunde sogar mit ein paar Venezolanern. Den beiden brasilianischen Grenzbeamten habe ich, nachdem ich meinen Stempel hatte, dann aber doch noch mal gedrückt, dass man hier vieles verbessern könnte. Die ganzen Venezolaner, die hier täglich in der Sonne warten ohne Unterstellmöglichkeit, ohne öffentliches Klo, ohne Kaufgelegenheiten von Wasser oder Essen. Sorry, aber das ist nicht menschenwürdig!

La frontera - Die Grenze Monument al camino

Für uns beide ging es dann per Fuß weiter zum Grenzgebäude auf der venezolanischen Seite. Auf dem ca. 700 m langem Weg dorthin kommt man an einem Monument vorbei, an dem wir uns es erlaubt haben ein Foto zu schießen. Aufgrund der erwarteten Schmiergeldzahlungen haben wir unsere gesamten Dollar in BH, Socken und Bauchtasche versteckt. Es gab keine Warteschlange, da ja kein normaler Mensch nach Venezuela einreist. Als wir in das Gebäude eintraten, erwarteten uns zwei Damen, die uns nett begrüßten, sich mit uns unterhielten und uns ohne ein Problem einreisen ließen. Es wurde noch nicht mal unser Gepäck kontrolliert und die Militärs haben uns sogar geholfen eine Trampgelegenheit nach Santa Elena zu finden.

Ihr dürft jetzt nicht denken, dass wir total naiv nach Venezuela gereist sind. Wir haben uns das vorher sehr gut überlegt, uns ausführlich erkundigt und mit vielen Leuten/ Touristen gesprochen, die vor kurzem im Land gereist sind. Außerdem mit vielen Venezolanern und Freunden aus dem Land. Unsere Botschaften wussten auch Bescheid bzw. ich habe uns beide in die Krisenliste "Elefand" des Auswärtigen Amtes eingetragen. Wir haben alle unsere Wertsachen bei Freunden in Bogotá gelassen und reisen nur mit dem Nötigsten. Das A und O ist immer die Augen offen zu halten, sich selbstverständlich an möglichst sicheren Orten zu bewegen (nicht nachts) und möglichst mit Locals. Einsame Straßen meiden und das Handy nicht in der Öffentlichkeit benutzen. Aber das sind alles Hinweise, die man eigentlich immer beachtet, in Venezuela muss man einfach nur einen Ticken wachsamer sein als sonst.

Santa Elena, das Tor zur Gran Sabana

Das erste Dörfchen auf das man in Venezuela trifft ist Santa Elena de Uairén. Eigentlich sehr gemütlich, doch zurzeit ein Grenzdorf, in dem alles aber wirklich alles geschmuggelt wird. Den Erzählungen nach dachten wir, dass man uns in Venezuela alle 50 m überfällt, was wirklich sehr übertrieben war. Santa Elena ist ein sehr ruhiges Dörfchen und wir fühlten uns weder unsicher noch bedroht während unseres Aufenthaltes dort. Wir fanden über Couchsurfing ein nettes deutsch-venezolanisches Pärchen, das uns in ihrem "Café Jardín" mit offenen Armen empfangen hat. Eine Woche kamen wir bei Adriana und Niklas unter, kochten zusammen und halfen im Café aus. Diese Zeit benötigen bzw. mussten wir überbrücken bis wir zu unserer heiß ersehnten Trekkingtour starteten. In dieser ersten Woche in Venezuela gaben im Durchschnitt 1$ pro Tag aus. Klingt billig, ist es auch, aber wir haben ein festes Budget an Bargeld dabei, da man kein Geld am Automaten bekommt. Für uns heißt das somit sparsam denken, man weiß nie was auf einen zukommt.

Café Jardín Nuestros amigos

Vor nicht allzu langer Zeit war Santa Elena der Startpunkt für Touristen, um die Gran Sabana kennen zu lernen. Die Gran Sabana ist eine Hochebene mit Gebirgsketten und Tälern, die sich aus dem Urkontinent Gondwana gebildet haben. Ihre Hauptattraktion sind die sagenumwobenen Tafelberge oder Tepuis, wie sie hier genannt werden. Zurzeit verirren sich aber nur sehr wenige ausländischen Touristen hierher. Die Gegend hat viel zu bieten, doch aufgrund der Situation im Land gab es nur sehr wenige touristische Angebote und diese waren überteuert. Um etwas zu unternehmen hätten wir Kontakte gebraucht, die wir anfänglich noch nicht hatten. Tagsüber ist es angenehm warm, nachts etwas kälter, aber trotzdem waren viele nervige Moskitos unterwegs. Habe auch im Nachhinein leider feststellen müssen, dass der gesamte Süden Venezuelas Malariagebiet ist. Adriana selbst hatte vor kurzem Malaria und musste sich aufgrund der schlechten Medikamentensituation im Land in Brasilien behandeln. Ich dachte mir nur: Super gemacht Magdalena. Hoffe mal das Beste und lasse mich Deutschland dann gut durchchecken, wenn ich zurück bin. 

Die Grenznähe zu Brasilien ist Segen und Fluch zugleich. Von Vorteil ist, dass man hier noch so gut wie alle Lebens-mittel bekommt bzw. sie sich in Brasilien besorgen kann. Klar, dort sind sie teurer, aber es gibt sie immerhin. Der Nachteil ist der Schmuggel von hauptsächlich Benzin (wie das funktioniert bald ausführlicher). Die Venezolaner leben von ihren 20 "Negocios" zu Deutsch "Geschäften", die sie gerade am Laufen haben. Einer davon ist das Geschäft mit dem Bolivar (Bs), der venezolanischen Währung. Durch die derzeitige Hyperinflation (im Jahr 2017 2000%) sind die meisten Geldscheine nichts mehr wert (Münzen existieren schon seit Jahren nicht mehr). Für uns war es sehr ungewöhnlich Menschen mit Geldbündeln unter dem Arm herum laufen zu sehen bzw. mit Plastiktüten voller Geldscheine. Alle Venezolaner, die aus dem Land fliehen, wollen an der Grenze noch ihre letzten Kröten loswerden, weshalb man grenznah noch an Bargeld herankommt, weiter im Landesinneren wird das schwieriger. Dort wird deshalb fast nur noch in "Puntos de venta" bezahlt, d.h. mit einer venezolanischen Bankkarte (die wir ja nicht haben). Man kann die venezolanische Währung Bolívar deshalb theoretisch schon als "virtuelle" Währung bezeichnen.

Bargeld in Bündeln No hay cebollas - Es gibt keine Zwiebeln

Wir haben unsere letzten Reais gewechselt und auch ein paar Dollar für die Weiterreise. Es gibt zwar einen offiziellen Wechselkurs, dieser wird aber von der Regierung kontrolliert. Stattdessen ist die Bevölkerung auf den Schwarzmarkt-dollarpreis (dolar paralelo) angewiesen, den man als den "offiziellen " bezeichnen kann. Dieser nennt sich DolarToday und ändert sich meist täglich. Am 26.11 war der Stand 1$=82.000 Bs. Grenznah wird der Dollar allerdings sehr schlecht gewechselt, in unserem Fall war das 37.000 Bs. für 1$. Da wir aber Angst hatten später kein Bargeld mehr zu finden, blieb uns leider nichts anderes übrig. Als wir im November einreisten kam gerade die 100.000 Bolivarnote auf den Markt. Für die Menschen hier muss das sehr krass sein, da vor knapp einem Jahr die 100er Note die Größte war. Innerhalb von einem Jahr wurden folgende neue Scheine gedruckt: 500, 1000, 2000, 5000, 10.000, 20.000 und 100.000. Kaum war ein neuer Schein draußen, war er aufgrund der Inflation nichts mehr wert. Man kann sich das wirklich nicht vorstellen. 

Ich muss auch ganz ehrlich zugeben, dass ich nicht genau weiß wo ich anfangen und wo ich aufhören soll zu schreiben. Das gesamte Konstrukt hier ist so gut wie unerklärbar. Ich werde mein Bestes geben, aber habe wenig Hoffnung, da ich selbst hier reisend nicht durchblicke. Was soll ich sagen?!? ... der Wahnsinn beginnt!

Millionäre?!? - Circa 20 € in Bolvíar >VENEZUELA<

Cruzando la frontera hacia VENEZUELA - La locura empieza!

Venezuela, un páis desde años en crisis - Con muchos muertos - Una inflación en el año 2017 que supera 2000% - Gran parte de la población con hambre - Casi no hay medicamentos PERO todavìa es el país con las reserva más grandes del petrolio del mundo. 

Como funciona eso?!? Esa es una de las muchas preguntas que nos hicimos Sabrina y yo apenas entramos en el país, nos gustaría saber, sería posible conocer y atravesar Venezuela. Parece una loccura? Pronto lo sabremos ...

26 de Noviembre en el año 2017

13:00 Llegada a la frontera Brail-Venezuela

Sinceramente pensabamos que la situación en la frontera estaba peor pero no habían tantas personas. Tuvimos que preguntar varias veces para encontrar la cola correcta. Al final solo había una porque normalmente existe una cola para la salida del país y una para la entrada. En nuestro caso quíseramos salir de Brasil mientras los venezolanos querían entrar. Mala suerte, porque ahora nos tocaría ponernos detrás de últimos. Aprovechando que teníamos tiempo de sobra empezamos a charlar con la gente y almorzar algo.

Las primeras charlas fueron muy interesante y divertias porque los venezolanos intentaban explicarnos el caótico sistema monetario del país. Además nos dieron trucos y consejos para viajar seguras. Después de tres horas esperando alguien vino a gritar por personas que quieren salir. Les siguimos y aparentemente existía una cola para salir en la cual esperamos una hora más junto a algunos venezolanos. Cuando tuvimos el sello en nuestro pasaporte dije a las dos personas de la aduana brasilera que acá hay mucho por mejorar. Todos los venezolanos esperaban cada día en el sol sin proteción, sin un baño público y sin muchas posiblidades para comprar algo para comper o beber. Lo siento, pero es es inhumano!

Nosotras caminamos a pie los 700 metros hacia la frontera de Venezuela. En el camino se ve un monumento de los dos países de lo cual sacamos una foto rápida. Mucha gente nos contaron que en la frontera tenemos que pagar soborno por eso escondimos los dolares en nuestras sostenes, en las medias y en los koalas. Entramos a la aduana venezolana con ninguna cola, porque personas normales no viajan hacia allá. Nos esperaron dos mujers quienes nos dijeron una bienvenida muy cálida y por fin pudimos entrar sin problema. Ni nuestro equipaje controlaron y los militares afuero nos ayudaron a conseguir una cola hacia Santa Elena.

No quiero que ustedes piensan que vinimos totalmente ingenuas. Pensabamos mucho sobre este viaje y hablamos con otras personas y turistas que estuvieron o mejor dicho viajaron por acá. Además con amigos venezolanos que nos ayudaron con contactos. Estudié la pagina del Ministero de Asuntos Exteriores de Alemania, escribí a la embajada en Caracas y me matriculé a una lista de crisis que tenemos para extranjeros que viajan en países no tan seguros. La mayoría de nuestras cosas de valores están donde amigos en Bogotá y solo viajamos con muy poco equipaje. Lo más importante es que siempre estés atenta en lugares públicos, que no salgas por las noches y mejor siempre moverse con gente local. No entrar a calles oscuros y no usar el celular en la público. Pero todo eso son consejos que normalmente siempre respetas. En Venezuela solo tienes que estar un poquito más atento de lo normal.

Santa Elena, la puerta hacia la Gran Sabana 

El primer pueblo en Venezuela se llama Santa Elena de Uairén. Normalmente un pueblo fronterizo pero ahora un centro de contrabando. De las historias que hemos escuchado pensabamos que nos iban a robar cada 50m, esa imagen fue demasiado exagerada. Santa Elena es un pueblo tranquilo y nunca nos sentimos inseguras ni amenazadas durante la estadía allá. Encontramos sobre Couchsurfing una pareja venezolana-alemán que nos alojaron en su "Café Jardín". Una semana entera estuvimos von Adriana y Niklas. Cocinamos juntos, charlamos y ayudamos un poco en el café. Ese tiempo lo utilizamos para organisar nuestro tan anhelado trekking. En la primera semana en Venezuela gastamos 1$ diario. Suena barato y es barato pero nosotras tenemos un budget fijo en efectivo que hemos llevado. A causa que no podemos sacar plata del cajero tenemos que pensar económico porque nunca sabes que sucederá.

Desde hace poco tiempo Santa Elena fue el punto para organizar tours hacia la Gran Sabana. La Gran Sabana es una región con montañas y valles que se formaron del antiguo bloque continenal Godwana. La atracción prinicipal son los legendarias tepuis o mesas. De momento hay pocas turistas que vienen a la región a causa de la situación difícil del país. Las ofertas turisticas eran inexistentes o carísimas. Sin contactos no pudimos hacer nada con nuestro bolsillo. En el día el clima estaba cómodo, en la noche un poco frio pero siempre habían mosquitos. Lamentablemente descrubrí tarde que todo el sur de Venzuela es zona de malaria. Adriana tuvo esa enfermedad grave hace poco y tenía que ir a Brasil para conseguir los medicamentos porque no existen de momento en el país. Solo pensé: "Muy bien hecho Magdalena". Espero lo mejor y voy a consultar un medico para un gran cheque cuando regrese a Alemania.

La cercanía a Brasil es maldición y bendición al mismo tiempo. La bendición es que todavía puedes conseguir cualquier alimento que necesites en Brasil. Claro, es más caro pero lo importante es que consigues. La maldición es el contrabando de diferentas cosas especialmente de la gasolina (como funciona eso voy a explicar pronto). Los venezolanos viven de sus 20 negocios que tienen o que necesitan para sobrevivir. Uno de esos negocios es el negocio con la moneda Bolívar (Bs.). A causa de la hiperinflaciòn (en el año 2017 2000%) la mayoría de los billetes no valen nada (monedas no hay hace mucho tiempo). Para nosotras fue muy raro ver gente con un bulto de monedas abajo de sus brazos o bolsas de plástico llenas con billetes. Todos los venezolanos que refugian del país venden sus útlimos billetes a la frontera por eso todavía encuentras efectivo acá. En el interior va a ser más complicado. Allá se pagan casi solo en "Puntos de venta". Para eso necesitas una trajeta bancaria de Venezuela que nosotras no tenemos. La moneda Bolívar ya es casi una moneda virtual.

Nosotras cambiamos nuestros últimos reales y unos dolares a Bolívares para el viaje. Hay un cambio oficial pero este esta controlado por el gobierno. El pueblo es dependiente del dolar del mercado negro que se llama "DolarToday". La verdad es que realmente ese es el "oficial" y nosotros siempre cambiamos de ese. Cuando llegamos a Venezuela (26.11) 1$ estaba a 82.000 Bs. Cerca de la frontera pero se cambian el dolar muy malo. En nuestro caso fue a 37.000 Bs. El problema fue que nosotras no sabíamos si vamos a encontrar más efectivo adelante en el camino, por eso nos tocó cambiar por ese valor tan malo. Justo cuando entramos el gobierno sacó el nuevo billete de 100.000 Bs. Para los venezolanos debe ser totalmente extremo tener un billete tan alto porque hace un año el billete mayor denominación fue ese de 100. En menos de un año el gobierno imprimió los billetes de 500, 1000, 2000, 5000, 10.000, 20.000 und 100.000. Cuando el billete está al mercado casi no valió nada porque la inflación lo devaluó. Algo inimaginable.

Honestamente tengo que decir que no sé donde empezar y donde terminar de escribir. El funcionamiento de este país es casi inexplicable. Voy a explicarme mejor pero tengo poca esperanza porque ni yo viajando acá entiendo que esta pasando. Que tengo que decir?!? ... la locura empieza!